Tropfsteinhöhle

Bei der heutigen Gassirunde am Nachmittag bin ich mal zur Baustelle gelaufen, weil mein Bauchgefühl mir sagte: Schau es dir mal an, nach dem vielen Schnee und den kalten Temperaturen. Und der Schock kam sofort. Unser Haus glich einer Tropfsteinhöhle. Die Zwischendecke war dunkel, wie mit Wasser vollgesogen und es bildeten sich große Wassertropfen, die langsam nach unten fielen. Ich nahm sogleich den Weg ins Obergeschoss und erwartete, das alles unter Wasser stand, aber dort war es Furztrocken. Entschuldigt den Ausdruck.

Mein zweiter Gedanke war dann: Oh je, die Dämmung, die ist doch jetzt hin! Ich fasste einige Pakete an und tatsächlich, sie war feucht, schon nass. Panik machte sich in mir breit. Können die Arbeiten morgen beginnen und was ist das überhaupt?

Als ich mich später etwas beruhigt habe, war es logisch. Unser Haus, offen an allen Stellen, hat natürlich auch Frost bekommen und durch die ziemlich schnell mild gewordenen Temperaturen schmilzt alles und es bildet sich eine Art Kondenswasser. Und das ganze hat sich oben an der Decke abgesetzt. Dafür gibt es sicher physikalische Gesetze, aber das ist nicht mein Fachgebiet ;-)

Völlig aufgelöst rief ich Stefan an, der heute leider arbeiten musste und bat ihn, mit dem Bauleiter Kontakt aufzunehmen, weil ich gerade so gar keine Lust habe mit dem zu sprechen. Zumal wir noch immer auf die Rückmeldung zu unserem Bauleiterwechsel warten. Gesagt getan, kam auch wenig später die Antwort, dass die Dämmung nicht gefährdet sei. Die Dämmung ist zu 100 % hydrophob und wird im eingebauten Zustand bei jeder Schlagregenbelastung der Verblendfassade immer wieder, also mehrfach im Jahr, Feuchtigkeit ausgesetzt. Die Dämmung gibt diese dann zu 100 % ohne Schädigung wieder ab.

Es machte Sinn was da stand, aber trotzdem war ich völlig aufgelöst. Es war so unerwartet und bereitete mir trotzdem Sorgen. Den Bausachverständigen habe ich leider nicht mehr erreicht heute, schade ...





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