2. Termin beim Anwalt

Wie angekündigt waren wir heute beim Anwalt. Wir hatten recht kurzfristig einen Termin bei der Kanzlei bekommen, wo wir auch schon im Februar hin wollten. Da waren sie damals aber nicht so mit zeitnahen Terminen gesegnet.

Wir hatten im Vorfeld unseren Bauvertrag und einige Schreiben von Team an den Anwalt versendet, damit er sich ein erstes Bild machen kann. Unser Gespräch dauerte 1,5 Stunden und die Zusammenfassung ist, dass wir wegen unserer "Problemchen" eher belächelt wurden. Der Anwalt war nett, ohne Frage und es war auch ein angenehmer Austausch. Aber im Endeffekt hat er wohl eher Termine mit Mandanten, denen es um einiges schlechter geht. Das bezweifeln wir auch nicht.

Uns war es an erster Stelle wichtig zu klären, ob die Baufirma sich wirklich mit einem Schreiben zum Lüftungsverhalten aus der Verantwortung ziehen kann. Dem ist nicht so. Er meinte auch, dass ja zurzeit keine Schäden erkennbar sind und wir uns daher erstmal nicht weiter sorgen sollen. Das war eher an mich gerichtet, da ich ja zurzeit sehr empfänglich für solch Dinge bin. Sollten sich im Laufe der Fertigstellung und eben danach aber Schäden entwickeln, muss hier natürlich gehandelt werden.

Das zweite Thema betraf die Verzugszeit. Unsere Fertigstellung war mal für den 03.05. geplant, mittlerweile ist sie für 5 Wochen später angesetzt. Team Massivhaus hat sich aufgrund der Witterung rausgeredet, jedoch stimmt uns der Anwalt zu, dass der Verzug dadurch zustande kam, dass der Bauleiter nicht seiner Pflicht nachgekommen ist, den Bauzeitenplan einzuhalten und die Termine zu koordinieren. Er hätte durchgreifen müssen, als das Subunternehmen selbst entschieden hat, den Termin zu verlegen. Hier wäre nachzuweisen, ob die Terminverlegung wirklich unabdingbar war. In dem Zusammenhang machte er uns aber dann auf den Paragraphen "Vertragsstrafe" in unserem Bauvertrag aufmerksam. Dieser ist gelinde gesagt ein Witz. Er fragte skeptisch, ob wir den Vertrag nicht haben prüfen lassen? Doch hatten wir, aber nicht von einem Anwalt. Und von Erfahrungen anderer Bauherren wusste ich auch, dass dieser Paragraph oft zu Diskussionen führt. Auch hier sind die Formulierungen wieder sehr schwammig und Auslegungssache, wie teilweise der Rest des Vertrags. Klar hätten wir was anderes vereinbaren können, es wäre wirklich schöner gewesen, hätte ein richtiger Fachmann drüber geguckt und uns dahingehend beraten. Aber auf der anderen Seite muss Team dem nicht nachgeben und wird es erfahrungsgemäß auch nicht tun. Sie sind nicht von jedem Bauherrn abhängig. Passt einem der Vertrag nicht, kann er ja woanders hingehen. Und mal ehrlich: Man geht ja immer von einem guten Bauverlauf aus... Er stellte es uns frei, ob wir den Monat Verzug wirklich einklagen wollen. Ob der Stress und die Kosten es wirklich wert sind, für das was am Ende rauskommt. Soweit würden wir vielleicht nicht gehen, aber es wird definitiv bei der Übergabe angesprochen und drauf beharrt, uns hier entgegen zukommen.

Der dritte Punkt war etwas intensiver und ging ... natürlich um den Elektriker. Ich will hier nicht lange was zu erzählen, denn Fakt ist, dass wir hier nur wenig tun können. Da uns das Thema sehr emotional berührt und uns jedes Mal, wenn was neues aufploppt, verzweifeln lässt, sind wir froh irgendwann mit Übergabe des Hauses alles vergessen zu können. Wir hoffen dann einfach, das alles funktioniert und wenn Probleme auftreten, wir diese dann während der Gewährleistungsfrist klären können.

Am Ende des Termins kam vielleicht nicht das Erhoffte raus, aber wir gingen definitiv beruhigter nach Hause.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen