90. Bautag: Elektrovorinstallation



Heute ist der große Tag. Unser Haus wird nackig gemacht, vom Fassadengerüst befreit und kann endlich frei atmen :-) Oh man, jetzt werde ich theatralisch. Als ich heute Morgen die Baustelle erreichte, war schon das halbe Gerüst weg und ich freute mich wie eine Schneekönigin. Allerdings hing vorher noch eine tiefschwarze Wolke über mir, da ich kurz zuvor ein sehr emotionales Telefonat mit Herrn F. hatte. Dies hatte mich sehr aufgewühlt, verletzt, persönlich angegriffen und ich denke, ich habe allgemein den wochenlangen Stress nach diesem Telefonat abgebaut...

Wie immer aber die schönen Ergebnisse an erster Stelle. Unser Haus steht, sieht schick aus und will bald bezogen werden ;-) Wir lieben es und freuen uns nun noch mehr als vorher wenn es fertig ist. Der weiße Kasten für die Lüftung ist allerdings weniger schick und diesen werden wir bei Gelegenheit mal ansprühen. Ein Farbton vom Klinker wäre toll. Leider ist kein einziger Stein für uns übrig geblieben, dass man mal damit in den Baumarkt fährt und sich was passendes raussucht.







Während man außen nun von einem fertigen Haus sprechen kann, ist innen noch eine Menge zu tun. Aber ich komme nochmal zurück auf mein Telefonat. Ich hatte gestern Abend nochmal eine E-Mail an Alarm-Center geschrieben und einige Änderungen für das Protokoll durchgegeben und darum gebeten, uns den versetzten Rolladen im HWR wieder gutzuschreiben. Das Gespräch startete damit, dass er wissen möchte, wie wir das jetzt verrechnen, dass wir die Thermostate von 1,30 m auf 1,50 m Höhe gesetzt haben. Kurzer Schwenk zu gestern bzw. vorgestern. In der Vor-Ort Begehung mit Herrn F. hat er mir gesagt, Thermostate befinden sich bei 1,50 m. Der Mitarbeiter gestern zeichnete sie überall auf 1,30 ein, mit der Begründung, der Chef sei lange nicht mehr auf der Baustelle gewesen und hat keine Erfahrung. Am Ende des Tages stellte ich fest, dass 1,30 echt niedrig ist und total dämlich aussieht. Also bat ich per freundlicher Notiz darum, alle Thermostate auf 1,50 zu setzen. Hier müssen lediglich Bleistift und Zollstock gegriffen werden, denn Bohrungen gab es ja noch keine. Herr F. sah das jetzt als enormen Mehraufwand an und wollte das vergütet haben. Meine Antwort saß. Weiter ging es, dass er mir sagte, dass die Preise und Entscheidungen immer noch er trifft und wenn ich einen Rolladen versetze, ob nun nach links, rechts oder an die Tür dann kostet das. Wenn ich Preise wissen möchte, dann soll ich mich an ihn wenden. Das Telefonat ging in einen ähnlichen Tonfall weiter und ich hörte eigentlich immer nur: Kostet, kostet, kostet. Kein Einlenken, kein Kompromiss finden, kein auf die Bedürfnisse eingehen. Am liebsten wollte er mich auch noch bezahlen lassen, dass ich gestern auf der Baustelle war und seinen Mitarbeitern Änderungen habe machen lassen. Da machte ich ihm erstmal klar, dass wohl ich dauernd gefragt wurde und mich nicht dauernd an die gehangen habe. Meine Angaben waren klar und deutlich, aber anscheinend nicht deutlich genug für den Fachmann.

Wie gesagt war ich nach dem Gespräch durch und hoffte, mit diesem Menschen nur bald nicht mehr arbeiten zu müssen. Zur Feier des Tages gab es aber weitere Hiobsbotschaften. 13 Uhr war Feierabend auf der Baustelle, Martin und ich waren noch bis abends da. Später kam noch ein Kollege (angehender Elektromeister) von Martin und schaute sich die bisherigen Installationen an und erklärte mir, dass hier eindeutig nicht nach DIN 18015 gearbeitet wurde. Diese beschreibt u. a. Installationszonen. Also Vorgaben, wo und in welcher Höhe/Umfang Leitungen verlegt werden dürfen. Es gibt nur die Möglichkeit senkrecht und waagerecht zu verlegen. So wird gewährleistet, dass der ungefähre Verlauf der (nicht sichtbaren) Leitungen nachvollziehbar ist.

Die waagerechten Installationszonen befinden sich jeweils 15 cm von der fertigen Decke bzw. dem fertigen Fußbodenbelag entfernt und sind maximal 30 cm breit. In einigen Räumen wurde diese Installationszone nicht eingehalten. Hier wurden waagerechte Schlitze bis zu einer Höhe von 110 cm Fertigfußboden gefräst. Es gibt eine mittlere Installationszone nur für Räume mit Arbeitsplatten (Küche).




Hier bleibt uns nichts anderes übrig, als Alarm-Center sowie unseren Bauleiter zu informieren, dass der Mangel behoben und nicht weiter ausgeführt wird. Denn am heutigen Tage wurde nur das OG vorbereitet.





Mit Martin schloss ich dann noch die Verlegung der LAN-Kabel ab und den Einbau eines Leerrohrs im Wohnzimmer. Wir wollen die Option haben, dass wir irgendwann mal den Fernseher an die Wand hängen können.

Übrigens wurde unser Durchbruch durch Team Massivhaus sehr eng bemessen und wir fragen uns die ganze Zeit, wie da alle Leitungen von A nach B sollen. Allein unsere 4 Leerohre nehmen mehr als die Hälfte Platz weg. Da wir bei der Berechnung des Durchbruchs nichts gefragt wurde, wie groß er sein soll, sind wir mal gespannt, was das am Ende wieder für eine Geschichte wird.






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